Wind- und Wetterparka

Wind- und Wetterparka – Was lange währt…

Was lange währt, wird endlich gut oder: von der Crux, mir einen Mantel zu nähen.

Unendlich lange bin ich um das Schnittmuster vom Wind- und Wetterparka herumgeschlichen.

Unfassbar toll waren alle Beispiele, die ich immer und immer wieder entdeckte- ob nun aus dem Probenähen oder von Mädels, die das Ebook nach der Veröffentlichung gekauft und sich den Mantel genäht hatten.
Genau sowas wollte ich auch. Unbedingt.

Aber wie soll er aussehen, mein Mantel? Wenn man noch nie einen genäht hat und dann die vielen Optionen beim Wind und Wetterparka sieht, überkommt einen schon das Gefühl der Überforderung. Was, wenn du teuren Stoff nimmst, der dir richtig gut gefällt und du verhunzt es?

Irgendwann stolperte ich über den Jeans Softshell bei Lina im Shop und war hin und weg.

Wind- und WetterparkaAber was als Kombistoff nehmen?

Nach unendlich langer Diskussion mit mir selbst (und mit der armen Lina) entschied ich mich für das Polka Dot Muster in rot weiß- in meinem Kopf sah das zwar unendlich toll aus, doch zugleich dachte ich: Das ist ja eigentlich so gar nicht dein Style!

Hochmotiviert ging es los. So motiviert, dass ich das Ebook innerhalb einer Woche gleich zweimal kaufte, weil ich vergessen hatte, dass ich es bereits gekauft hatte. Svenja von Lotte&Ludwig hält mich vermutlich immer noch für geistig inkontinent…. räusper.

Nach dem Ausmessen und dem sorgfältigen Lesen des Ebooks und der Beiträge in der Lotte&Ludwig Gruppe entschied ich mich, eine 38 zu nähen- und meinen Parka mit Thermolan zu füttern.

Das Zuschneiden ging dann recht gut voran und auch die ersten Nähte klappten prima- bis ich mir eine derbe Kieferhöhlenentzündung einfing und komplett flach lag. Ich wollte aber unbedingt diesen Mantel fertig kriegen, flixt noch mal! Also setzte ich  mich krank an die Nähmaschine- und nähte die Ärmel verkehrt herum ein- und musste alles wieder raustrennen.

Wind- und WetterparkaWeil mich das so gefuchst hat, lag der Mantel dann eine ganze Weile auf der stillen Treppe und wurde mit Nicht-Achtung gestraft.

Irgendwann war der Kopf wieder frei und ich setzte mich, wieder einmal hochmotiviert, erneut an die Nähmaschine, um den Mantel fertig zu nähen.

Bis zum Reißverschluss war alles super. Eingenäht, alles passte perfekt, bis auf eines: er war zu lang.

Wind- und WetterparkaNachdem ich festgestellt hatte, dasss die Reißverschlussendstücke, die ich hier liegen hatte, alle nicht auf meinen Kunststoffreißverschluss passten, versuchte ich, ihn nach diversen Online Video Anleitungen zu kürzen. Das sah ganz furchtbar gruselig aus und funktionierte beim auf und zu ziehen auch alles nicht so, wie ich mir das vorstellte. Also musste ein neuer Reißverschluss her. Und weil das wieder ein paar Tage warten bedeutete, kam der Mantel wieder da hin, wo er nun schon fast 4 Monate verbracht hatte: auf dem Kleiderbügel hinten in der Ecke vom Nähzimmer.

Wind- und WetterparkaNach einem Aufräum-Wahn-Marathon erstellte ich eine Liste meiner angefangenen Nähprojekte und noch in Warteschlange stehenden Projekte, die ich irgendwie alle nicht geschafft hatte.

Und erteilte mir selbst ein klares Statement für 2018:

1) Geh endlich die Sachen an, die du schon ewig machen willst

2) arbeite deine angefangenen Projekte ab.

3) vorher darfst du keine neuen Stoffe kaufen und keine neuen Schnittmuster und keine neuen Probenähen anfangen.

Ich war arg bitterböse mit mir selbst. Manchmal tut das aber ganz gut und erdet.

Also habe ich mir den Mantel gegriffen und mir einen Ruck gegeben. Reißverschluss die Zweite. Juhu- alles klappte perfekt.

Nun Innen- und Außenjacke miteinander verbinden- auch das lief wie am Schnürchen. Naja.. bis auf den einen Moment als mir direkt 3 Nadeln an der selben Stelle abbrachen. das war ein kurzer Wutanfallmoment. Aber dann- wenden… schauen.. glücklich sein.

Wind- und WetterparkaAllerdings stellte ich fest, dass mir die Ärmel etwas zu kurz waren. Vielleicht ist das Geschmackssache, aber ich fühlte mich nicht wohl und entschied, Bündchen anzubringen. Das war die richtige Entscheidung- ich fühle mich damit so viel besser!

In der Anleitung steht, dass man die Außentaschen nicht aus Softshell nähen sollte, weil das nicht so schön aussiseht und nicht so gut klappt. Ich hab mich trotzdem dafür entschieden- und bin dank sehr langsamem Nähen mit der Optik zufrieden.

Auch die rot abgesteppten Nähte haben mir Kopfzerbrechen bereitet. Ich wollte unbedingt diesen Kontrast auf dem Jeans Softshell haben, da ja auch alle anderen Details an dem Parka immer in rot gehalten sind. Und gleichzeitig hatte ich unendlich Angst, dass es am Ende furchtbar aussehen würde.

Wind- und WetterparkaJetzt, nach 4 Monaten und mit einem fertigen Mantel am nicht mehr so jungen Körper muss ich sagen:

Richtige Entscheidung. Es gefällt mir unheimlich gut.

Etwas, das ich allerdings noch gelernt habe ist, dass man Softshell wirklich nicht mit der Overlock nähen sollte, sondern immer mit der normalen Nähmaschine. Die Nähte halten einfach viel viel bessesr und sehen später von außen schöner aus.

Zum Nähen habe ich übrigens 75er Microtex Nadeln verwendet (beim Softshell)… für das Innenfutter natürlich Universalnadeln (80er). Das halt alles wunderbar funktioniert. Bei den Lederpatches für die Ösen habe ich mich für Ledernadeln entschieden.

Ob ich mir noch mal einen Wind und Wetterparka nähen würde bzw. werde?

Unbedingt!!!

Warum?
Weil die Anleitung einfach toll ist.

Ich habe lediglich 2 mal Probleme gehabt:

Beim Anbringen der Kapuze sieht man auf den Bildern in der Anleitung einen Reißverschluss. Es hat ewig gedauert, bis ich geschnallt habe, dass hier nicht die Kapuze verkehrt herum angenäht wurde, sondern die Beispielbilder zu einem Wind und Wetterparka mit Trageeinsatz gehören- und somit im Rücken ein Reißverschluss eingenäht ist.

Zudem fehlt mir persönlich etwas die genaue Anleitung wie das oben mit dem Reißverschluss gemacht werden soll, wie das aussehen soll, wohin man das Reißverschlussendstück hinklappen soll etc. Da ich noch nicht so viele Reißverschlüsse genäht habe, war ich mir sehr unsicher und habe mich dann durchs Internet geforstet.

Ansonsten aber kann ich nur sagen:

Der Wind und Wetterparka ist ein absolut großartiges Ebook. Eine tolle Passsform und eine tolle Anleitung.

Sollte ich mir noch mal einen wirklich dick gefütterten Parka nähen wollen, würde ich allerdings eine 40 nähen- denn einen dicken Pulli bekomm ich nicht wirklich unter meine 38er Variante.

Für einen Sommerparka würde ich (ohne Termolin) bei der 38 bleiben.

Ich kann euch dieses Schnittmuster absolut ans Herz legen. Es ist kein Ebook, das man mal eben runter näht. Man sollte dafür Ruhe und Zeit einplanen und sich auch die Zeit nehmen, sich jeden Schritt genau zu überlegen- wo möchte man vielleicht Paspeln anbringen oder Verzierungen, etc. Wenn man sich diese Zeit nimmt und wirklich genusssvoll näht- dann hat man am Ende tatsächlich ein unglaublich tolles Ergebnis, nämlich ein neues Lieblingsstück!

Ich hör euch schon fragen- Termolin, was ist das eigentlich ?

Dazu findet ihr in den nächsten  Tage einen kleinen “Kennst du schon… TERMOLIN?” – Beitrag hier im Blog

Ich hoffe, dir/ euch hat mein Bericht von der Crux, mir einen Wind und Wetter Parka zu nähen, Spaß gemacht und dass du nun Lust bekommen hast, es mir gleich zu tun.

Zum traumhaften Denim Softshell geht es hier entlang:

https://schnittverhext.de/product/unkategorisiert/softshell-denim-print/

Die Polka Dots Baumwolle findest du hier:

https://schnittverhext.de/product/stenzo/weisse-punkte-auf-rot/

Ich wünsche dir einen tollen Tag und entspannte Nähzeit ohne Fadentrennereinsatz.

Hab es fein,

Silke vom Team Schnittverhext

Verlinkt mit:
creadienstag

2 Kommentare

  1. Hey, der Parka sieht richtig toll aus. Ich mag das Farbenspiel mit dem roten Punktestoff. Super Stoffwahl, die du letztendlich getroffen hast. Ich mag die Ärmel auch immer schön lang. Die Bündchen peppen den Parka sogar noch auf, finde ich.
    Und ich musste schmunzeln, dass du das Ebook zweimal gekauft hast. Und nein! Du bist nicht die Einzige, die solche Dinge macht. *grins*
    LG und viel Freude mit dem endlich fertiggestellten und tollen Parka

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